„Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat nochmals leicht rückläufig, aber der Vergleich zum Vorjahresmonat fällt erneut spürbar schlechter aus. Rund 650 Arbeitslose mehr waren aktuell zu verzeichnen. Die Gründe für die höheren Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vorjahr resultieren noch aus den Zugängen an arbeitslosen ukrainischen Geflüchteten im Sommer. Zudem gelingt es Arbeitslosen nicht mehr so gut wie in der Vergangenheit, eine neue Beschäftigung zu finden, wie uns die sinkenden Abgangszahlen aus Arbeitslosigkeit deutlich zeigen. Und auch die Arbeitskräftenachfrage ist rückläufig. Unternehmen meldeten uns in den vergangenen Wochen knapp 30 Prozent weniger als im November des letzten Jahres. Stark erhöhte Rohstoff– und Energiepreise lassen Arbeitgeber trotz anhaltendem Fachkräftemangel bei Stellenmeldungen verhaltener agieren. Ich gehe dennoch davon aus, dass wir in den kommenden Monaten keinen Einbruch auf dem Arbeitsmarkt erleben werden, dazu ist die Fachkräftesituation zu angespannt“- sagte Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagenturen Jena und Altenburg-Gera.
Die Arbeitslosigkeit ist im November geringfügig gestiegen, und zwar um 3 auf 1.831. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 199 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 4,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 3,8% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 663, das sind 7 mehr als im Vormonat und 31 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,6%. Im Rechtskreis SGB II gab es 1.168 Arbeitslose, das ist ein Minus von 4 gegenüber Oktober; im Vergleich zum November 2021 waren es 168 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 2,7%.
Im November meldeten sich 420 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 62 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 420 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 28 mehr als im November 2021. Seit Jahresbeginn gab es 4.403 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 448 Meldungen. Dem gegenüber stehen 4.264 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 30 Abmeldungen. Im November meldeten sich 174 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 4 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 122 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 24 weniger als vor einem Jahr.
Im November waren 634 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Oktober ist das ein Rückgang von 17 oder 3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 229 Stellen weniger (–27 Prozent). Arbeitgeber meldeten im November 115 neue Arbeitsstellen, das waren 40 oder 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 1.436 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 224 oder 13%. Zudem wurden im November 133 Arbeitsstellen abgemeldet, 48 oder 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis November gab es insgesamt 1.693 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 117 oder 7%.
Durch das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis wurden 63,8 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Das waren 1.168 Personen, 4 weniger als im Oktober (-0,3 Prozent), aber 168 (16,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreute 1.986 Bedarfsgemeinschaften, 10 (+0,4 Prozent) mehr als im Oktober und 92 (+4,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
2.362 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II, das waren 25 Personen (- 1,0 Prozent) weniger als im Oktober, aber 100 (+4,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Den gesamten Arbeitsmarktbericht für den Agenturbezirk Jena finden Sie
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