Der Arbeitsmarkt im Saale-Holzland-Kreis im Juni 2021
Den gesamten Arbeitsmarktbericht finden Sie hier.
„Das Kurzarbeitergeld trägt weiterhin maßgeblich zur Beschäftigungssicherung bei. Aktuell spüren wir eine leichte Verbesserung am Arbeitsmarkt, die sich mit sinkenden Inzidenzen sicherlich weiter fortsetzen wird. Dadurch werden hoffentlich bald wieder Bildungsangebote in Präsenz möglich, um die Kenntnisse unserer Kunden auf den aktuellen Stand zu bringen. Das erhöht die Chancen einer Arbeitsaufnahme“, sagt Franziska Exner, Geschäftsführerin Operativ, der Agentur für Arbeit Jena.
Im Mai sank die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis wieder unter die 2.000-er Marke. Aktuell waren 1.971 Personen arbeitslos, 104 (-5 Prozent) weniger als im Vormonat und 129 (-6,1 Prozent) weniger als im Mai 2020. So sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent.
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt vor Corona zeigt, im Mai 2019 waren 199 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, die Arbeitslosigkeit lag somit rund 11 Prozent niedriger als jetzt.
753 Arbeitslose galten als langzeitarbeitslos, da sie bereits länger als ein Jahr arbeitslos waren. Das waren 161 Personen oder 27 Prozent mehr als vor einem Jahr.
283 Personen meldeten sich im vergangenen Monat arbeitslos. Davon kamen 130 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit, das waren 16 weniger als im Vormonat und 81 weniger als vor einem Jahr.
Im Gegenzug beendeten 389 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 162 Personen eine abhängige Erwerbstätigkeit auf, 49 weniger als im April, aber 20 mehr als vor einem Jahr.
Im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) waren aktuell 832 Personen gemeldet, 89 (-9,7 Prozent) weniger als im April und 166 (-16,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Im Rechtskreis SGB II wurden 58 Prozent aller Arbeitslosen durch das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis betreut. Das waren 1.139 Personen, 15 (-1,3 Prozent) weniger als im April, aber 37 (3,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter betreute 2.005 Bedarfsgemeinschaften, 189 (-8,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. 2.421 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II, das waren 275 Personen (-10,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden 176 neue Stellen gemeldet, 8 Stellen mehr als im April und 45 (34 Prozent) mehr als im Vorjahr. Aktuell befinden sich damit für den Saale-Holzland-Kreis 813 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Im Mai zeigten 17 Unternehmen für 59 Mitarbeiter vorsorglich Kurzarbeit an. Da diese Betriebe Kurzarbeit meist gleich für einen längeren Zeitraum angezeigt haben, sank die Zahl der Neuanzeigen in den letzten Monaten.
Zuletzt haben im November 268 Betriebe mit 1.875 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet. Nach ersten Hochrechnungen nutzten im November 318 Betriebe mit 2.047 Personen Kurzarbeit.
"Im April konnten viele Menschen, die saisonbedingt arbeitslos waren, wieder ihre Beschäftigungen aufnehmen. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit insgesamt deutlich höher, als vor Beginn der Pandemie. Darunter sind auch viele Fachkräfte, die wir vermitteln können. Aktuell können wir leider nicht alle berufsvorbereitenden Qualifizierungen durchführen, sondern müssen mit Blick auf den Hygieneschutz abwägen, welche möglich sind. Daher mein Hinweis an die Unternehmen: Wir unterstützen Einstellungen individuell, zum Beispiel durch ein Training direkt am Arbeitsplatz oder durch einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt.“, sagt Irena Michel, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Jena.
„Um Existenzen zu sichern, ist die Verlängerung des vereinfachten Zugangs in die Grundsicherung in der anhaltenden Pandemielage sehr wichtig. Menschen in Not sollen sich nicht scheuen, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir unterstützen und beraten sie gern zu ihren Möglichkeiten. Selbstständige und Arbeitnehmer mit Einkommenseinbußen können wir so unterstützen. Der vereinfache Antrag auf Jobcenter- Leistungen ist jetzt auch direkt online ausfüllbar“, sagt Jens Breitsprecher, Geschäftsführer des Jobcenter Saale-Holzland-Kreis.
In Anwesenheit von Harald Letsch, amtierender Vorsitzender des Beirats des Jobcenters Saale-Holzland-Kreis, und dessen Stellvertreter, Eisenbergs Bürgermeister Michael Kieslich, erläuterte der Geschäftsführer des Jobcenters Jens Breitsprecher im Rahmen des ersten Pressegespräches 2021 einige Kernthemen, die derzeit die Arbeit im Jobcenter prägen. Hier stand unter anderem die Fortführung der Unterstützung in der Corona Pandemie im Rahmen des Sozialschutzpaketes III im Vordergrund. Der vereinfachte Zugang zur Grundsicherung bei den Jobcenters sei bis zum 31.12.2021 möglich. Damit garantiere der Gesetzgeber insbesondere Selbständigen die Sicherung des Existenzminimums, den Verbleib im gewohnten Umfeld und den Erhalt der Alterssicherung. Die neue Geschäftführung mit Jens Breitsprecher als Geschäftsführer und Jana Machts als Stellvertreterin sowie der Beirat betonten, dass niemand den Weg zum Jobcenter fürchten müsse. Es ist der gesetzliche Auftrag, ohne Bewertung zu beraten und zu unterstützen. Dies gelte besonders in der aktuellen Lage für Selbständige und Arbeitnehmer mit Einkommenseinbußen.
Jobcenter bietet ein breites Online-Angebot
Mit dem Online Service können viele Anliegen schnell und direkt von zu Hause aus zu erledigen. Jobcenter.digital ist rund um die Uhr, an 7 Tagen die Woche, verfügbar. Mit der Nutzung spart man Zeit, Versand- und Druckkosten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Nutzer eine ihre online übermittelten Dokumente jederzeit einsehen können. Wer online mit dem Jobcenter Saale-Holzland-Kreis kommunizieren möchte, muss sich zuvor ein Benutzerkonto anlegen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Jobcenters zu finden https://www.jobcentershk.de/service/online-zugang.html.
Unser aktuelles Angebot:
Mit einem persönlichen Online-Benutzerkonto können beispielsweise auch die Bankverbindung und Anschrift eigenständig geändert werden.
Identitätsfeststellung kann elektronisch nachgeholt werden
Wenn eine Kundin bzw. ein Kunde erstmalig einen Antrag beim Jobcenter stellt, erfolgt grundsätzlich eine Prüfung seiner Identität. Die Prüfung ist anhand geeigneter Nachweise (in der Regel Personalausweis oder Pass mit Meldebestätigung) vorzunehmen und dient auch dazu, Leistungsmissbrauch zu vermeiden. Die Identitätsprüfung kann grundsätzlich auch online erfolgen und dient in erster Linie dazu, persönliche Vorsprachen so gering wie möglich zu halten.
Deshalb bietet das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis befristet bis zum 15. Juni 2021 das sogenannte „Selfie-Ident-Verfahren“ an. Damit kann die notwendige Identitätsprüfung ohne persönliches Erscheinen über ein Handy oder Tablet sowie Internetzugang erfolgen. Das Angebot, am Selfie-Ident-Verfahren teilzunehmen, ist freiwillig. Die Nichtnutzung hat keine Auswirkungen auf die Ansprüche und Rechte der oder des Betroffenen. Wer das Online-Angebot nicht nutzen möchte, muss dann zu gegebener Zeit zu einer persönlichen Identitätsprüfung erscheinen.
Alle Kundinnen und Kunden, bei denen die Identitätsprüfung noch zu erfolgen hat, bekommen ein Schreiben von ihrem Jobcenter mit dem Angebot das Selfie-Ident-Verfahren zu nutzen. Betroffene müssen also erst dann aktiv werden, wenn sie angeschrieben werden.